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1. April 2016

Potaje de berros

Potaje de berros ist eine klasse Gemüsesuppe der kanarischen Küche. Sie hat eine charakteristische feine Schärfe durch ihren Protagonisten, die Wasserkresse – sie wird auf den Märkten in großen Bündeln angeboten. Die Suppe kann man als reine Gemüsesuppe kochen, je nach Geschmack gibt man zum Köcheln auch ein paar Stückchen Schweinefleisch dazu, z.B. „costilla“ (Rippenstücke). Kein Muß, aber wenn es ganz authentisch sein soll vermischt man die Suppe beim Servieren noch mit „gofio escaldado“ – das dickt die Suppe an und gibt noch einen besonderen, nicht zu beschreibenden ‚toque‘ (Gofio ist ein Mehl aus geröstetem Getreide).

potajeberros

 

Bei der Wahl des Gemüses richte ich mich nach den Vorräten in der Speisekammer, in meiner potaje ist aber auf jeden Fall immer drin:

viel Zwiebeln, Lauch, Möhren, kanarische calabacín (Alternative: „normale“ Zucchini), ein paar Stücke gehäutete rote Paprika (wenig, es sollen nur ein paar rote Farbpunkte später in der Suppe funkeln), gehäutete Tomaten (nicht zu viele), sehr viel Wasserkresse. Je nach Vorrat gebe ich ein paar Kichererbsen oder weisse Bohnen dazu, evtl. auch grüne Bohnen (Kichererbsen bzw. Bohnenkerne vorher über Nacht einweichen ! Einweichwasser möglichst mehrmals wechseln, danach Kerne gut abspülen).

Gewürze: Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Safran, evtl. auch ein paar Thymian- und Salbeistengel.

Zwiebeln hacken, Lauch in Ringe schneiden, Möhren in Scheiben schneiden, calabacín und Paprika in Stücke schneiden, Tomate in kleine Stücke schneiden, Wasserkresse kleinschneiden.

Zwiebeln mit Lauch in Olivenöl dünsten, Lorbeerblatt und Möhren dazugeben und kurz mitdünsten, falls man Fleisch in der Suppe haben will (nur wenig!): dieses nun dazugeben und mitdünsten. Kichererbsen oder getrocknete Bohnen und die Tomaten dazugeben, mit Wasser auffüllen, S+P und etwas Safran dazu, Deckel drauf, köcheln lassen. Wenn die Kichererbsen/Bohnen al dente sind das restliche,weichere Gemüse dazugeben (also die Wasserkresse, calabacín, und z.B. die kleingeschnittenen grünen Stangenbohnen) und alles schön köcheln lassen bis alles gar ist.

Zwischendurch immer wieder abschmecken.

Zum Schluß gehe ich vorsichtig mit dem Pürierstab durch die Suppe (falls ich kein Fleisch mitgekocht habe), damit sie ein wenig sämiger wird, aber nur kurz.

Auch gut: statt getrockneter vorgekochte Kichererbsen (oder Bohnen) verwenden. Die gebe ich erst ganz zum Schluß in die Suppe: vorher etwas mörsern, aber so, daß noch Stücke drin bleiben. Dann in die Suppe geben.