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29. Oktober 2017

Kartoffel Zucchini Wirsing Zwiebel GRATIN

Sieht hübsch aus und schmeckt lecker, dieses Kartoffelgratin, aufgepeppt mit gedünsteten Zwiebelringen, in Streifen geschnittenem Wirsing und spiralized Zucchini. Ich weiß nicht warum: schneidet man die Zucchini in Scheiben haben sie diesen typischen dominanten gedünsteten-Zucchini-Geschmack und so schmeckt mir dieses Gratin nicht. Spiralized aber ist es toll! Als Bastler macht es auch einen riesen Spaß, die langen Zucchini Nudeln zu produzieren.

 

 

 

500g Kartoffeln am Besten mit Küchenmaschine in dünne Scheiben hobeln
300g Zwiebeln (2 Stck) in Streifen schneiden, in einer Pfanne golden dünsten
100g Wirsing in Streifen schneiden
300g Zucchini spiralizen. Macht super Spaß mit einem Küchenmaschinen-Aufsatz!
etwas Fond (selbstgemacht) und Milch
etwas Käse zum Gratinieren, z.B. Parmiggiano

Ofen auf 200 Grad vorheizen.

Eine Aufflaufform (rund, 26 cm Ø ) buttern, unterste Schicht: Hälfte der Kartoffeln, S+P. Dann gedünstete Zwiebeln, Wirsing und Zucchini darauf schichten, jede Schicht leicht salzen und pfeffern und mit etwas Käse bestreuen. Rest der Kartoffeln daraufschichten, S+P. Etwas Fond und Milch angießen (ungefähr bis zur Hälfte des Gemüses), geraspelten Käse und Butterflöckchen daraufsetzen. Mit Alufolie abdecken und in den Ofen schieben. Nach 20-30 Min die Alufolie abnehmen und fertig braten.

 

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4. April 2017

Puchero Canario

Viele unterschiedliche, für die Kanaren typische Gemüsesorten, Kichererbsen sowie mehrere Fleischsorten werden mit Gewürzen und Kräutern auf kleiner Flamme schön langsam zu einem wunderbaren (Suppen-)eintopf geköchelt. Eine ganz ganz tolle Note geben Safran und der mitgekochte Maiskolben. Ursprünglich ein „plato de origen humilde“, wird der puchero seit einiger Zeit bei Festen serviert. In La Orotava auf Tenerife feiert man Ende Januar die jährliche romería im Stadtteil La Florida mit dem größten puchero den die Kanaren zu bieten haben: 7000 kg puchero, gekocht in 60 riesigen calderos… Masse kann auch Klasse haben – dieser gigantische „puchero Florida“ schmeckt richtig gut und wird mit erstklassigen regionalen Zutaten gekocht! Der ganze Stadtteil hilft mit bei der Zubereitung – allein hier zuzusehen ist schon ein Fest…

 

500g Suppenfleisch Rind in Stücke schneiden
500g entbeinte Hähnchenschenkel in Stücke schneiden
ein Stück costilla salada (lasse ich weg) falls man sie verwendet: wässern! mehrmals das Wasser wechseln
500g Kichererbsen ich nehme meist gekochte aus dem Glas. (Nimmt man getrocknete: über Nacht einweichen!)
500g Kartoffeln die kanarischen Kartoffeln sind klein, festkochend und sehr aromatisch
250g frische grüne Bohnen in suppenlöffelgerechte Stücke schneiden
250g calabaza (Kürbis; der mit der grün-gelben Schale, „kabocha“. Alternative: Hokkaido)  in Stücke schneiden
400g calabacínes (hellgrüne Zucchini) in Stücke schneiden
200g Möhren in Stücke/Scheiben schneiden (wie es einem gefällt)
500g batatas (die kanarischen sind weiß) schälen, in Stücke schneiden
300g Weißkohl ein kleinere Stücke schneiden
1 Stange Lauch in Ringe schneiden
1 frischer (Zucker-)Maiskolben in größere Scheiben schneiden
1 große Fleischtomate enthäuten
1 große Zwiebel hacken
1 Knolle Knoblauch von den Zehen die Keime entfernen, in Scheiben schneiden
1 Gläschen Weißwein
Safran
ein paar Petersilienzweige
evtl. ein Zweig Minze
großes Lorbeerblatt
Öl zum Dünsten
S+P

In einem großen Topf Zwiebel glasig dünsten, Fleisch dazugeben, etwas Farbe annehmen lassen, Knoblauch dazugeben, kurz dünsten. Lauch, Tomate, Gläschen Weißwein, Safran, Lorbeer, Petersilie (und ggf. Minze), 2 Tl Salz, frisch gemahlenem Pfeffer und ca. 3l Wasser dazugeben, zum Kochen bringen, Schaum abschöpfen, herunterschalten, sanft ca. 30 Min köcheln lassen.

(Falls man getrocknete/eingeweichte Kichererbsen nimmt diese auch schon dazugeben, man braucht dann mehr als 3l Wasser)

Sukzessive das Gemüse entsprechend seines „Härtegrades“ dazugeben. Ohne Streß, es darf gerne weich werden. Immer wieder abschmecken! Schön langsam köcheln, bis das Fleisch zart ist und sich alles zu einem runden leckeren puchero verbunden hat.

Falls man Kichererbsen aus dem Glas verwendet diese ganz zum Schluß dazugeben.

 

 

 

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1. April 2016

Potaje de berros

Potaje de berros ist eine klasse Gemüsesuppe der kanarischen Küche. Sie hat eine charakteristische feine Schärfe durch ihren Protagonisten, die Wasserkresse – sie wird auf den Märkten in großen Bündeln angeboten. Die Suppe kann man als reine Gemüsesuppe kochen, je nach Geschmack gibt man zum Köcheln auch ein paar Stückchen Schweinefleisch dazu, z.B. „costilla“ (Rippenstücke). Kein Muß, aber wenn es ganz authentisch sein soll vermischt man die Suppe beim Servieren noch mit „gofio escaldado“ – das dickt die Suppe an und gibt noch einen besonderen, nicht zu beschreibenden ‚toque‘ (Gofio ist ein Mehl aus geröstetem Getreide).

potajeberros

 

Bei der Wahl des Gemüses richte ich mich nach den Vorräten in der Speisekammer, in meiner potaje ist aber auf jeden Fall immer drin:

viel Zwiebeln, Lauch, Möhren, kanarische calabacín (Alternative: „normale“ Zucchini), ein paar Stücke gehäutete rote Paprika (wenig, es sollen nur ein paar rote Farbpunkte später in der Suppe funkeln), gehäutete Tomaten (nicht zu viele), sehr viel Wasserkresse. Je nach Vorrat gebe ich ein paar Kichererbsen oder weisse Bohnen dazu, evtl. auch grüne Bohnen (Kichererbsen bzw. Bohnenkerne vorher über Nacht einweichen ! Einweichwasser möglichst mehrmals wechseln, danach Kerne gut abspülen).

Gewürze: Salz, Pfeffer, Lorbeerblatt, Safran, evtl. auch ein paar Thymian- und Salbeistengel.

Zwiebeln hacken, Lauch in Ringe schneiden, Möhren in Scheiben schneiden, calabacín und Paprika in Stücke schneiden, Tomate in kleine Stücke schneiden, Wasserkresse kleinschneiden.

Zwiebeln mit Lauch in Olivenöl dünsten, Lorbeerblatt und Möhren dazugeben und kurz mitdünsten, falls man Fleisch in der Suppe haben will (nur wenig!): dieses nun dazugeben und mitdünsten. Kichererbsen oder getrocknete Bohnen und die Tomaten dazugeben, mit Wasser auffüllen, S+P und etwas Safran dazu, Deckel drauf, köcheln lassen. Wenn die Kichererbsen/Bohnen al dente sind das restliche,weichere Gemüse dazugeben (also die Wasserkresse, calabacín, und z.B. die kleingeschnittenen grünen Stangenbohnen) und alles schön köcheln lassen bis alles gar ist.

Zwischendurch immer wieder abschmecken.

Zum Schluß gehe ich vorsichtig mit dem Pürierstab durch die Suppe (falls ich kein Fleisch mitgekocht habe), damit sie ein wenig sämiger wird, aber nur kurz.

Auch gut: statt getrockneter vorgekochte Kichererbsen (oder Bohnen) verwenden. Die gebe ich erst ganz zum Schluß in die Suppe: vorher etwas mörsern, aber so, daß noch Stücke drin bleiben. Dann in die Suppe geben.

 

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13. November 2015

Chana Dal – Kichererbsen

Abwechslung zum Abendessen! Diese indisch zubereiteten Kichererbsen kann man mal eben aus dem Ärmel schütteln – super lecker, super schnell: in der Speisekammer sollte man allerdings Kichererbsen im Glas finden, ein Stück frischen Ingwer und die „üblichen Verdächtigen“ wie Knoblauch, Tomate, Kreuzkümmel und Kurkuma…

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Mit Abwandlungen aus: Camellia Panjabi, „Indische Currys“. Je nach Hunger, ca. 1 Portion

1 Glas gekochte Kichererbsen (Einwaage: 220g) memo: die von Alnatura sind gut durch Sieb schütten und mit Wasser abspülen
ca. 1 Eßl Rosinen
2 Knoblauchzehen (kann man ggf. auch weglassen) hacken
1 Stck frischer Ingwer (ca. 1 cm vom dicken Teil) hacken
1 Tomate + evtl. etwas Tomatenpüree (je nachdem wie saftig die Tomate ist) enthäuten, hacken
grüne Chili, Menge nach Schärfe und Geschmack in Streifen schneiden
1 Zimt- oder Lorbeerblatt
1/2 Tl Kreuzkümmelsamen
1/2 Tl gemahlener Kurkuma
1/2 Tl Zucker (lasse ich weg)
3/4 Tl rotes Chilipulver (lasse ich weg, die grüne Chili ist schon scharf genug)
1 Eßl. gehacktes Koriandergrün
S+P
1/2 Eßl Ghee oder Öl

Ghee (oder Öl) in Pfanne erhitzen, Rosinen dazugeben, kurz anbraten. Knoblauch, Ingwer, Chilischote und Lorbeerblatt dazugeben, ca. 2 Min anbraten. Kreuzkümmel und Kurkuma dazugeben, unter Rühren kurz mitbraten. Tomate dazugeben, unter Rühren dünsten – wenn die Masse zu „trocken“ ist, noch etwas Tomatenpüree dazugeben. Weitere 2 Min. köcheln.

Kichererbsen dazugeben, salzen, pfeffern und kurz durchköcheln. Vom Herd nehmen, Koriandergrün einrühren und nochmal abschmecken (ich gebe noch etwas Säure dazu: Zitronensaft oder pure Granatapfelmelasse).

 

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16. August 2015

Ajvar

Avjar ist eine serbische Spezialität und ist so etwas wie Zakuszka´s kleine Schwester: Gemüse wird geröstet, durch den Wolf gedreht und eingeköchelt. Die Zubereitung ist im Vergleich zu Zakuszka viel übersichtlicher und weniger zeitaufwändig, da „nur“ Paprika verwendet wird, evtl. noch etwas Aubergine. Es lohnt sich auch kleinere Portionen zuzubereiten, im Kühlschrank hält es sich einige Tage. Ajvar kann man auf´s Brot streichen (ja, da kommt es wieder das Wort „Brotaufstrich“), als Grillsauce verwenden, in eine Pastasauce einrühren oder man löffelt es einfach pur. Und nach Herzenslust kann man es verfeinern, Kräuter darüberstreuen… Ajvar ist super lecker und vielseitig, eigentlich wundere ich mich, warum es relativ unbekannt ist.

Ganz ganz wichtig: die gerösteten und enthäuteten Paprika müssen unbedingt durch den Wolf gedreht werden. Mit dem Pürierstab mixen wird lange lange nicht so gut – selbst wenn man darauf achtet, daß man die Paprika nicht komplett zu Brei mixt und noch „Stückchen“ drinbleiben. Nee, wolfen ist das Geheimnis, UNBEDINGT.

Auch wichtig: wenn man die Möglichkeit dazu hat, die Paprika nicht im Ofen rösten, sondern auf offenem Feuer/ Grill, so daß die Haut schwarze Stellen bekommt und somit das Paprikafleisch einen ganz dezenten rauchigen Geschmack.

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1kg rote Paprika (vorzugsweise die roten fleischigen Spitzparika, in Ungarn heißen sie „Kápia“; der „normale“ kalifornische Paprika ist auch O.K., allerdings ist er wässriger und weniger aromatisch, das macht aber nix) Auf dem Grill/ offenen Feuer rösten (ich lasse den Stiel und den Fruchtansatz/Kerne dran, manche schneiden das vor dem Rösten raus. Da hat jeder seine eigene Theorie). Wenn die Haut schwarz wird die Paprika in ein Behältnis geben, feuchtes Tuch darüber legen und abkühlen lassen. Haut abziehen und entkernen. Ich vermeide es das Fruchtfleisch mit Wasser abzuspülen um so die Kerne besser loszuwerden: ich habe den Verdacht, daß man dann auch Geschmack mit abspült…Das Fruchtfleisch durch den Fleischwolf drehen (nicht die Scheibe mit den kleinsten Löchern nehmen).Die geputzten Paprika läßt man eigentlich abtropfen – wenn ich eine kleine Menge aus 1kg Paprika zubereite mache ich das nicht – die „Paprikaflüssigkeit“ hat einen super Geschmack, ein kleines bißchen länger köchelt man dann ein.

 

optional: 1 mittlere Aubergine auf dem Feuer rösten, Fruchtfleisch auslösen.
1 große Knoblauchzehe und 1 Tl Salz Salz mit Knoblauch in Mörser geben und zu Paste mörsern
ca. 60ml Öl: nehme ein sehr mildes natives Olivenöl – authentisch ist aber ein simples, geschmacksneutrales Bratöl.
Essig, nach Geschmack (ca. 1 Tl)

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Gewolfte Paprikamasse (und ggf. Auberginemasse) in einen Topf oder Pfanne geben (mit möglichst großer Bodenfläche) und erhitzen, Flüssigkeit vorsichtig verköcheln lassen, immer wieder umrühren. Dann Öl dazugeben und Knoblauch-Salz-Paste. (Memo, wenn ich in Spanien bin: ein paar eingeweichte Pimientos choriceros oder Ñoras dazugeben und später rausnehmen). Nun die Masse köcheln lassen, ca. halbe Stunde bis Stündchen, immer wieder umrühren, probieren und ggf. nachsalzen. Die Konsistenz soll „breiig“ sein, so daß man das Ajvar auf ein Brot geben kann, wie beim Bruschetta. Es ist wichtig, daß die Masse einige Zeit köchelt – sollte die Masse zu schnell „dick“ werden kann man es mit Wasser oder auch (vorsichtig) mit Tomatenpüree verdünnen oder evtl. mehr Öl dazugeben.

Diese kleine Menge ist innerhalb von wenigen Tagen aufgegessen, solange hält sie sich im Kühlschrank. Größere Mengen Ajvar füllt man in sterile Gläser und kocht sie ein.

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21. Mai 2015

Tony Kitous´ Linsenpüree mit Zwiebeln (´Moujadara`)

Super super lecker, diese Linsen, mit verblüffend wenigen Zutaten. Den geschmacklichen kick bringen sehr lang gedünstete und karamellisierte Zwiebeln. Die Linsen werden im Risotto-Modus eingeköchelt, dann wird grob püriert, in diese Masse köchelt man dann noch etwas Risotto-Reis ein.

Schmeckt gut und macht die Linsen sogar auch hübsch: Röstzwiebeln, ein paar geröstete Pinienkerne und frischen Koriander darüberstreuen. Hmmm!

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Aus: Tony Kitous, „Comptoir Libanais“. 4P

125g braune Linsen (nehme die kleinen Berglinsen)
75g Risotto-Reis (nehme Carnaroli)
4 große Zwiebeln 3 Zwiebeln in dünne Streifen schneiden. Aus der 4. Zwiebel wird Röstzwiebel zum Darüberstreuen.
Olivenöl, S+P
zum Darüberstreuen: frische Kräuter, z.B. Koriander und Chiliflocken (oder sonst was Rotes..)

3 Zwiebeln in 3 Eßl Öl, einer guten Prise Salz und einem „splash“ Wasser bei mittlerer Hitze dünsten. Wenn die Zwiebeln glasig sind und keine Flüssigkeit mehr im Topf ist Hitze hochschalten. Immer wieder umrühren, bis die Zwiebeln karamellisieren und goldbraun werden.

Linsen dazugeben und 250ml Wasser. Zum Kochen bringen und die Linsen wie bei einem Risotto gar köcheln lassen. Bei Bedarf immer wieder Wasser nachgießen. Immer mal wieder probieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn die Linsen gar sind mit einem Pürierstab grob pürieren – es sollen noch ein paar ganze Linsen sichtbar bleiben.

Risottoreis dazugeben, evtl. etwas Wasser nachgießen und den Reis gar köcheln, immer wieder umrühren. Sud ab und zu probieren und abschmecken (evtl. auch mit ein bißchen Süße, z.B. Hagebuttenmarmelade!).

Diese Linsenmischung hält sich 3-4 Tage im Kühlschrank.

Vor dem Servieren das Linsenpüree erwärmen, eine Zwiebel in Streifen schneiden und in Öl goldbraun braten. Frische Korianderblätter und Chiliflocken darüberstreuen. Nach Geschmack noch etwas Olivenöl darüberträufeln. Schmeckt auch kalt.

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30. April 2015

Espinacas a la catalana

Wenn man die Zutaten zu Hause hat ist dies ein unkompliziertes, sehr schnelles und leckeres Abendessen: man braucht Babyspinat, Schalotte, Pinienkerne und Rosinen.

Gehackte Schalotte in Olivenöl kurz dünsten, Pinienkerne und Rosinen dazugeben, rösten bis die Kerne leicht Farbe bekommen. Nun den gewaschenen Babyspinat dazugeben, nur ganz kurz in der Pfanne schwenken, er soll nicht komplett zusammenfallen. Mit S+P würzen und am besten noch warm servieren. Wenn man mag kann man noch in Stücke gezupften jamón iberico (oder Parmaschinken…) dazu anrichten.

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Aus: José Pizarro, „Cocina tradicional Española“, 4P.

300g Babyspinat
35g Pinienkerne
35g Rosinen
1 Schalotte fein hacken
3 Eßl Olivenöl
S+P

 

 

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11. März 2015

Die wunderbaren ´garbanzas canarias` der Doña Lola

Nach einer anstrengenden Wanderung kehrten wir letzte Woche in einer guachinche ein – Ági bestellte unbedarft das kanarische Gericht „garbanzas canarias“. Ich konnte nicht glauben, wie gut es schmeckte! Man muß sie einfach am richtigen Ort essen, …wo auch die Großmutter noch am Herd steht… So toll schmeckende Kichererbsen möchte ich öfter essen, zu Hause! Zum Glück lernte ich vor einiger Zeit Alejandro kennen, er erzählte mir schon öfter von den Kochkünsten seiner hochbetagten Frau Mama, Doña Lola. Sie gab mir ihr Rezept, es ist umwerfend gut und sehr raffiniert. Muchas gracias, Doña Lola!

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500g getrocknete Kichererbsen (garbanzos) über Nacht einweichen, (das Wasser morgens nochmal wechseln)
Schweinefleisch (z.B. vom kanarischen cochinillo: chuleta de cuello) – Menge: nach Belieben, man braucht nicht viel, garbanzas sind ein Gericht der „armen Küche“ – ca. 180 g oder auch weniger. in sehr kleine Stücke schneiden, salzen.
1 große Zwiebel (eine wirklich große – ca. 380g schwer) Keim entfernen, hacken
1 große Fleischtomate (Gewicht wie die Zwiebel) enthäuten, in kleine Stücke schneiden.
1 rote Paprika (nehme 2 piquillos aus dem Glas) piquillos in kleine Stücke schneiden.  Falls frische Paprika: rösten + enthäuten
Thymian, 1 großes Lorbeerblatt, frischer Oregano (evtl. mit Blüten!) – jeweils 1 Zweig
1 Tl Paprika, edelsüß (nehme pimentón de la vera, dulce)
einige Fäden Safran in (wenig) warmem Wasser einweichen. Oder: Doña Lola gibt etwas Wasser auf den umgedrehten Deckel des Topfes in dem sie die garbanzos kocht. Der Deckel erwärmt sich, der Safran löst sich auf, dann dreht sie den Deckel wieder um und der Safran läuft in die garbanzos.
4 Knoblauchzehen im Mörser mit etwas Salz und der Petersilie zur Paste zerstampfen
Petersilie, ein paar Zweige
 1 Gläschen Weißwein

Zwiebel einige Minuten in Öl dünsten, vom Herd nehmen, Paprikapulver einrühren, Tomate dazugeben, zurück auf den Herd stellen, Fleisch, Lorbeerblatt, Thymian, Oregano, Safran, kleingeschnittene Paprika und Knoblauch-Petersilien-Paste dazugeben, kurz dünsten. Abgegossene Kichererbsen dazugeben, mit Wasser auffüllen (ungefähr soviel, daß die Kichererbsen etwas mehr als bedeckt sind. Aufkochen, Schaum abschöpfen, Weißwein dazugießen, Deckel auf den Topf und leise köcheln lassen. Immer wieder nachschauen wie sich die Flüssigkeit entwickelt – mal Deckel etwas wegschieben, wieder drauf usw. – zum Schluß sollen die Kichererbsen nicht wie in einer Suppe schwimmen sondern von einer leicht sämigen Sauce umgeben sein. Immer wieder probieren und abschmecken (mit S+P und evtl. noch einem Hauch aufgelöstem Safran und Weißwein).

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21. Januar 2015

Chou farçi

Super hübsch ist Mimi Thorisson´s Interpretation einer französischen Kohlroulade, und nicht nur das, die Kombination von blanchierten Wirsingblättern und gut gewürztem Hackfleisch ist super lecker. Mimi Thorisson bereitet ihr chou farçi als exquisite Vorspeise zu. Ich finde es ist auch eine tolle Hauptspeise!

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Aus dem Buch der bezaubernden Mimi Thorisson: „A kitchen in France“.

1 Wirsing Blätter abschälen, sie sollen möglichst ganz bleiben. Waschen, in Salzwasser portionsweise 8 Min blanchieren, abtropfen lassen. (Von den Blättern bleiben einige übrig – je nachdem wie groß der Wirsing ist)
300g Rinderhack und 300g Schweinebrät für Auflaufform mit 18cm Durchmesser (ich mache als Hauptgericht für 4 Personen: 850g Hackfleisch, Auflaufform: „unten“ 14cm, „oben“ 21cm Durchmesser)
1 Zwiebel hacken
2 Knoblauchzehen Keim entfernen, in dünne Scheiben schneiden
2 Karotten (nehme 1 Karotte und 1 Petersilienwurzel) in kleine Würfel schneiden
100g Tomatenpüree, evtl. etwas Tomatenmark
1 großes Ei (nehme auf 850g Hackfleisch 3 KLEINE Eier)
2 Zweige frischer Thymian
1 Lorbeerblatt
1/2 Tl Rabelais (franz. Gewürz aus Muskat, Curry, Piment – schmeckt gut im Hackfleisch!)
S+P
nicht im Rezept: nehme noch Rotwein und Fond zum Ablöschen des angebratenen Hackfleischs

Hackfleischmasse zubereiten wie man´s immer macht: Zwiebeln weich dünsten, Karotte und Petersilienwurzel dazu und dünsten, im Topf ganz an den Rand schieben, Hitze hochschalten und Fleisch anbraten – das Fleisch soll etwas ansetzen (wichtig für den Geschmack), erst dann umrühren und kurz weiterbraten. Alles vermischen, einen Klecks Tomatenmark anbraten, mit Rotwein ablöschen, Gewürze dazugeben, nochmal mit Rotwein ablöschen und einköcheln lassen, Hitze herunterschalten, etwas Fond dazugeben und einköcheln lassen, Tomatenpüree dazu, einige Zeit mit geschlossenem Deckel köcheln lassen… zum Schluß nochmals abschmecken. Abkühlen lassen, dann die Eier  dazumischen.

Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Auflaufform mit Butter einfetten, ein schönes großes dunkelgrünes Wirsingblatt auf den Boden legen, weitere Blätter den Rand hoch legen bis die Form ausgekleidet ist (nicht zu dünn auslegen). Eine Schicht Hackfleischmasse daraufstreichen, eine Schicht Wirsingblätter darauflegen usw. insgesamt 4 Schichten, mit Wirsing abschließen.

Auflaufform für ca. 40 Min. in den Ofen geben, danach auf eine Platte stürzen. Die Platte sollte einen Rand haben, …wegen der Flüssigkeit!

 

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21. Juli 2014

Dip aus Dicken Bohnenkernen

Dieses libanesische Frühstück („Ful moudamas“) schmeckt immer: zwischendurch, als Dip beim Grillen, abends oder eben auch zum Frühstück. Die Zubereitung ist unkompliziert und macht Spaß: die gekochten Bohnen zerstampft man zusammen mit Tomate, Chili, Kreuzkümmelsamen, etwas Olivenöl und Petersilie. Fertig. Super lecker.

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Aus: Tom Kitous & Dan Lepard, „Comptoir Libanais“

400g getrocknete dicke Bohnenkerne (gut wird es mit z.B. Borlotti, den Riesen weißen Dicken Bohnen) über Nacht in Wasser einweichen. Am nächsten Tag in frischem Wasser gar kochen. 2 Eßl von dem Bohnenkochwasser aufheben.
1 große reife Tomate (oder 250g Cherry Tomaten) Tom Kitous enthäutet nicht, finde besser zu enthäuten
1 rote o. grüne Chili (optional) in Streifen schneiden
1 Tl Kreuzkümmelsamen rösten (nicht zu vorsichtig – bis sie „poppen“), leicht mörsern
etwas Olivenöl
2 Eßl gehackte Petersilie
S+P

Bohnen, 2 Eßl des Kochwassers, Kreuzkümmel, Chili und Tomate bei mittlerer Hitze 3-4 Min erhitzen.

In eine große Schüssel füllen, Olivenöl und Salz (nicht zu wenig) dazugeben, mit einem großen Stößel stampfen, bis eine cremige Konsistenz erreicht ist (es darf kein Einheits-Brei werden). Evtl. noch Flüssigkeit dazugeben (Olivenöl oder Wasser oder Tomatenpüree…). Petersilie untermischen, abschmecken. Zum Schluß ein paar Spritzer Olivenöl darübergeben. Wenn man hat: dünne grüne (nicht zu scharfe) Paprikastreifen/Rädchen schneiden und darüberstreuen.