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27. August 2013

Gefüllte Kohlrabi – töltött karalábé

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Dieses Gericht habe ich von Klára, meiner ungarischen Schwiegermama, gelernt. Sie kocht dieses Gericht super. Naja, wenn ich mir meinen Topf so ansehe wäre Klára vermutlich der Meinung ich habe zu viel ausgehöhlte Kohlrabi dazugestreut, das sieht nicht so schön aus. Sie gibt nur einen Teil der ausgehöhlten Kohlrabi in den Topf, den Rest in einen Salat (oder so), ich versuche, alles im Topf unterzubringen. Nach dem Kochen setzt Klára die gegarten Kohlrabi in eine vorgewärmte Schüssel und macht mit dem Sud etwas typisch ungarisches: mit etwas Mehlschwitze andicken. Ergebnis ist eine leicht sämige Sauce. Zugegeben, es schmeckt. Aber Mehlschwitze lasse ich weg, immer.

Töltött karalábé koche ich nicht nach Mengenangaben. Man benötigt

junge Kohlrabi putzen, schälen, mit einem Kugelausstecher aushöhlen (am „Kopf“ der Kohlrabi, nicht am Boden). Die ausgehöhlte Kohlrabistücke grob hacken.
Hackfleisch am liebsten Schwein, Lamm oder Wildschwein
Langkornreis kein Vollkornreis, er wird nicht gar
evtl. Zwiebel  fein hacken dünsten, etwas gehackte Petersilie mitdünsten
S+P
gemahlenen Paprika
ein Klacks Sauerrahm …Sauerrahm („tejföl“) ist in jedem ungarischen Haushalt ständig als Vorrat im Kühlschrank zu finden
evtl. gehackte Petersilie

Hackfleisch mit Salz + Pfeffer würzen und etwas Reis dazugeben (evtl. etwas gedünstete Zwiebel-Petersilie dazugeben, kein Muß). Die Kohlrabi mit dem Hackfleisch füllen. Vom übrigen Hackfleisch kleine Bällchen formen. Kohlrabi in einen Topf setzen. Gehackte Kohlrabi leicht salzen, in den Topf zwischen die Kohlrabi füllen, ebenso die Hackbällchen. Mit Wasser (oder Fond) so auffüllen, daß die Kohlrabi ca. zu 2/3 im Wasser stehen. Etwas gemahlenen Paprika darüberstreuen, später hat man dann in der Soße hübsche rote Paprikaaugen (wenn man entsprechend der „ungarischen Variante“ zum Schluß eine Mehlschwitze in die Sauce gibt, fügt man erst zu diesem Zeitpunkt den gemahlenen Paprika dazu). Deckel auf den Topf geben, auf den Herd setzen und zum leichten Köcheln bringen. Die Kohlrabi brauchen ca. 40-50 Min bis sie gar sind.

Beim Servieren kann man auf den Teller einen Klacks Sauerrahm geben, und alles mit etwas gehackter Petersilie bestreuen.

Dazu: Baguette

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12. Juli 2013

In Tokaji Aszú marinierter junger (Wild-)Schweinebauch

800g Schweinebauch mit Haut vom Jungschwein Haut einschneiden
200ml Tokaji Aszú
40g Ingwer reiben
4 Knoblauchzehen grob hacken
1 Chili entkernen und in Streifen schneiden
1 unbehandelte Limette Schale abreiben, Saft ausdrücken
1 Zwiebel in grobe Stücke
1 Möhre in grobe Stücke
schwarze Pfefferkörner

Wein, Chili, Limettenschale und -Saft, Pfefferkörner, Knoblauch und Ingwer  in eine Schüssel geben und darin das Fleisch marinieren, ca. 4 Stunden.

Ofen auf 150 Grad vorheizen. Fleisch aus der Marinade nehmen, salzen. Gemüse abseihen, Flüssigkeit auffangen. Fleisch mit der Hautseite nach oben mit der Möhre und den Zwiebeln in einen Bräter setzen, mit etwas Marinade aufgießen und in den Ofen schieben. Regelmäßig Marinade nachgießen und das Fleisch mit der Flüssigkeit begießen.

Dazu paßt z.B. gegrilltes Gemüse.

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17. Juni 2013

Hirschbraten mit (édes) Tokaji Furmint

Die Bratensauce wird mit Hühnerbrühe (oder Wildfond) und einem süßen Tokaji Furmint zubereitet (gut vorstellbar ist auch lieblicher Grauburgunder oder Malvasía). Ich mag nur trockene Weine, das Rezept hätte ich nie nachgekocht. Mein Mann hat es aber getan, und zu meiner Überraschung ist es sehr lecker.

1,5 kg Bratenfleisch, Hirsch oder Rind mit Speckstreifen bespicken
 1 Zwiebel  gehackt
5 Zehen Knoblauch geschält, im Ganzen
 50g Speck  würfeln
 1 Apfel  in Spalten
 6 getrocknete Pflaumen  halbieren
 2 getrocknete Aprikosen  halbieren
 1 Zweig Salbei
 1 Zweig Thymian
1 kleiner Zweig Rosmarin
 15 ganze Pfefferkörner
5 Wacholderbeeren
300ml (Hühnerbrühe, Wildfond oder Rinderfond)
200 ml édes Tokaji Furmint (oder ein anderer Süßwein, z.B. Malvasía)

Ofen auf 150 Grad vorheizen.

Das Fleisch mit den Speckstreifen spicken ( viel und tief ) und rundherum gut anbraten. In eine Form geben, zusammen mit allen anderen Zutaten. Nicht die ganze Brühe/den ganzen Wein verwenden, lieber später nachgießen. Deckel daraufgeben und in den Ofen schieben. Ca. 2 Stunden, oder auch länger, je nach Fleisch. Bei dieser Art der Zubereitung habe ich keine Kerntemperatur gemessen, im Rezept („magyar konyha“ 5/2012) steht der Braten soll 3-4 Stunden im Ofen bleiben. Das erscheint mir zu lange. Mein Braten war 2,5 Std. im Ofen, hatte die Kerntemperatur, bei der ich im Allgemeinen einen Hirschbraten aus dem Ofen nehme (ca. 62 Grad) längst überschritten, und war aber super zart und lecker. Einen Braten zu machen ist ja immer ein bißchen stressig, dieses Rezept ist mein no-stress-Braten Rezept: reinschieben und nach langer Zeit wieder rausholen.

Die Soße wird ziemlich suppenartig. Wenn das stört kann man die Sosse etwas einköcheln lassen. Ich mache das nicht, das ist ja mein no-stress-Braten.

Memo an mich: habe Fleisch von der Hirsch-„Oma“ verwendet (Rücken).

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28. April 2013

nix im Kühlschrank, aber das geht: Chili con carne

Ich gehöre zu denen, die den Kühlschrank vollmachen und dann sukzessive leerkochen. Manchmal ist er dann so richtig leer, das war gestern abend der Fall. Also habe ich Fleisch (Keule vom Hirschkalb) für ein chili con carne aus der Tiefkühltruhe geholt. Das war heute mittag aufgetaut und die anderen Zutaten sind auch immer da: selbstgemachter Wildfond aus der Tiefkühltruhe, ein Stengel Sellerie, eine Zwiebel und Knoblauch im Gemüsefach, aus dem Vorratsregal Kidneybohnen, Tomatenpüree, Mais und ein Pinot Noir. Und Chilischoten, Lorbeerblatt, S+P, evtl Oregono. Mengenangaben: wie man´s halt für richtig hält, man kann nichts falsch  machen.

Chili con Carne war ein Standardgericht während meiner Studienzeit. Damals war mir völlig fremd, daß trockene, dicke Bohnen über Nacht eingeweicht werden, um sie dann am nächsten Tag weiterzuverarbeiten. Bei mir gab´s nur die Dosenbohnen ins Chili con Carne, und der Dosenmais. So bleibt das auch.

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Zwiebel hacken, Selleriestängel (falls vorhanden) in dünne Streifen schneiden, Fleisch wolfen. Zwiebeln und Sellerie einige Minuten in etwas Öl goldgelb dünsten, im Topf an den Rand schieben, Fleisch in den Topf geben, erst umrühren wenn es etwas angesetzt hat. Darauch achten daß das Fleisch möglichst kein Wasser abgibt. Dazu muß die Hitze ausreichend hoch sein und gegebenenfalls gibt man das Fleisch in mehreren Portionen in den Topf. Wenn das Fleisch angebraten ist mit etwas Rotwein ablöschen, einkochen lassen, Lorbeerblatt reingeben, Tomatenpüree dazugeben, einkochen lassen, Rotwein, einkochen lassen, Fond dazugeben, einkochen lassen. Das Prinzip ist „Flüssigkeit dazugeben und einkochen lassen“. Zwischendurch immer wieder probieren, und nach Geschmack gibt man weiter Fond und oder Rotwein/ Tomatenpüree dazu. Vorsichtig salzen, pfeffern, zerdrückten Knoblauch und Chilis dazugeben und mit dem Einköcheln weitermachen. Wenn man mit dem Geschmack und der Konsistenz zufrieden ist Deckel drauf und bei geringer Hitze weiterköcheln lassen, halbe Stunde oder auch eine Stunde. Zum Schluß gibt man Mais und Bohnen dazu, schmeckt nochmal mit Salz und Pfeffer ab, evtl. auch mit Oregano.

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Hätte ich im Kühlschrank auch Möhre und Paprika gehabt, hätte ich das auch noch mitgekocht. Hatte ich aber nicht. Macht nix, war super lecker.

 

 

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12. April 2013

Penne mit Sauce aus Lammhack, frischen Bohnenkernen, Tomaten und Champignons

Diese Sauce habe ich einmal aus Zutaten gemacht, die ich gerade zu Hause hatte. Sie war so lecker, daß ich sie möglichst genauso immer wieder nachkoche. Was ich daran mag ist eine gewisse „Herbheit“, die eine Bolognese oder Chili con Carne nicht haben. Mein Lammfleisch ist „Racka“, das ungarische Zackelschaf, es hat einen sehr feinen Geschmack. Das Hackfleisch stelle ich selbst her, mit einem Aufsatz für die Küchenmaschine geht das einfach und schnell.

1 kg Lammhack memo: ruhig Bauchfleisch verwenden: ggf. 2x durch den Wolf geben und nach dem Anbraten die Fleisch-Zwiebelmasse auf ein Sieb geben, Fett abtropfen lassen und alles zurück in den Topf geben.
1 große Zwiebel hacken
2 Zehen Knoblauch durch die Presse drücken
ca. 200g frische dicke Bohnenkerne (abhängig von der Sorte. Der Geschmack soll nicht dominieren) blanchieren (ohne Salz)
1 Stange Staudensellerie in feine Scheiben schneiden
300g Champignons in Scheiben schneiden
200ml Tomatenpüree
ca. 500ml Wildfond jeder andere Fond geht auch. Mit Wildfond war es besonders gut
ca. 250ml Rotwein am liebsten ein Pinot Noir
S+P
2 getrocknete Chilischoten etwas zerbröseln
1 Lorbeerblatt
Fett zum Anbraten

Die Zwiebeln goldgelb dünsten, Sellerie dazugeben und mitdünsten. Die Masse im Topf an den Rand schieben, Hitze erhöhen, Fleisch in den Topf geben und „ansetzen“ lassen (wichtig für den Geschmack!). Dann umrühren, ggf. alles an den Rand schieben und nächste Portion Fleisch anbraten – wenn man das ganze Fleisch auf einmal in den Topf gibt schafft man es meist nicht das Fleisch zu bräunen, statt dessen kocht es und gibt Flüssigkeit ab. Not good. Dann salzen, pfeffern, Chili und Lorbeerblatt dazugeben.

Jetzt kommt die Phase in der man die Flüssigkeiten einkochen läßt.

Die richtige Hitze hat man, wenn alles leicht „blubbert“: etwas von dem Tomatenpüree einkochen lassen, dann immer wieder mit Wein ablöschen und verkochen lassen. Dann das restliche Tomatenpüree und die Champignons dazugeben. Den restlichen Fond gibt man portionsweise dazu und läßt alles ohne Deckel vor sich hin köcheln. Ab und zu umrühren und wieder Fond dazugeben.

Wenn man mit dem Geschmack und der Konsistenz zufrieden ist kann man den Deckel daraufsetzen, die Bohnenkerne dazugeben, die Hitze herunterstellen und noch eine gute Weile sanft weiterköcheln lassen. Ruhig noch ein Stündchen, oder ein Halbes.

Dazu: Penne