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2. August 2015

Tante Lioba´s süß-saure Gurken

Wenn ich an meine Tante Lioba denke fällt mir spontan ein:  immer gut gelaunt, Gastfreundschaft, Meisterin aller Sonntagsbraten, Zuger Kirschtorte, großer Gemüsegarten… und: super leckere eingemachte süß-saure Gurken.

Man verwendet Strauchgurken die man so lange wachsen läßt, bis sie gelb werden. Ich muß sie früher ernten: sie sind noch grün, aber schon ausreichend groß. Ziemlich verblüfft war ich, wie aus meinem großen schweren Korb voller Gurken gerade mal 6 Gläser süß-saure Gurken wurden… der umgekehrte Effekt zum Marmeladen-Kochen… Für jedes Gurken-Gläschen das ich in den vielen Jahren von Tante Lioba immer wieder geschenkt bekam muß ich mich nochmals extra bedanken, jetzt wo ich weiß wieviel da drin steckt…

Und nun freue ich mich schon auf den ersten „Plopp“, beim Öffnen des ersten Glases, in ein paar Monaten, wenn sich die Gürkchen schön ausgeruht haben!

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Gurken schälen, längs durchschneiden, Kerne auskratzen, in 1cm-breite Streifen schneiden. Gurkenstreifen in 1l Wasser und 1/3l Essig aufkochen, ca. 5 Min. köcheln lassen (je nach Menge der Gurken nochmal Sud kochen). In Sieb geben und über Nacht abtropfen lassen.

750g Zucker, 1/2l Weinessig (mit Weißweinessig bleiben die Gurken hell – mit Rotweinessig werden sie dunkel) und 1,5 Stangen Zimt aufkochen. Die Gurken damit 10 Min köcheln. Gurken in sterilisierte Gläser füllen, mit Sud aufgießen (je nach Menge der Gurken erneut Sud kochen)

Gläser abkühlen lassen. Am nächsten Tag in den Kochstar geben: 20 Min bei 75 Grad.

 

 

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26. Juli 2015

Catrin´s geniale Linzertorte

Vor kurzem hatten wir ein Sommerfest, um den Nachtisch kümmerte ich mich selbst….was machen für 40 Leute? Selbstverständlich kam mir da mal wieder Signorina Catrin in den Sinn… und ihre legendäre Linzertorte. Das Tolle: man kann (und soll) sie 4 Tage im Voraus backen. Dann läßt sie sich ganz unkompliziert in Alufolie packen, kühl stellen und so zieht sie vor sich hin. Am Festtag habe ich sie ausgepackt, in Quadrate geschnitten und nett angerichtet. Hohe Temperaturen nimmt sie gar nicht übel, und sie trocknet auch nicht gleich aus. Aber so weit kam es erst gar nicht… nach ein paar Augenzwinkern war sie schon weg. Die Gute!

…für das Gitternetz braucht man ein bißchen Geduld, und der Satz „kreatives Basteln macht mir Spaß“ sollte einem nicht fremd sein… Statt Gitternetz kann man auch Sterne, Herzen& Co. ausstechen und auf die Marmelade legen und/oder noch Beeren daraufsetzen… wenn ich nur daran denke bekomme schon wieder Lust eine Linzer zu backen…

Catrin hat das Rezept aus dem Buch „Backvergnügen wie noch nie“ – das Buch war schon vor 30 Jahren ein Klassiker und weckt in mir nostalgische Gefühle. Leider habe ich es vor vielen Jahren verschlampert, wie konnte ich nur…

ACHTUNG: Teig möglichst am Vorabend zubereiten, er sollte einige Stunden kühl gestellt werden.

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für den Teig (angegebene Menge für runde Form ca. 26cm)

Besonders schick wird die Linzer als rechteckiger Blechkuchen, Menge dann grob hochrechnen

130g Zucker der mit den feinen Kristallen
160g gemahlene Haselnüsse
130g Mehl
2Tl Kakao
1 Tl Zimt
1 Pckg. Vanillezucker
1 Msp. Nelke vorzugsweise Nelke frisch mörsern
1 Ei
1 Schnapsglas Kirschwasser, oder Himbeergeist, oder Schnaps von schwarzer Johannisbeere (!)
160g Butter nicht zu kalt, in Flöckchen
später auf den Teig streichen:
1,5 Gläser Himbeermarmelade Catrin´s Tip: SCHWARTAU EXTRA: perfekte Konsistenz für die Torte und perfekter nicht zu süßer Geschmack. Auch klasse: SCHWARTAU EXTRA Rote Johannisbeere!
1 Eigelb mit einem Schuß Milch damit den Teig bestreichen

Die Zutaten zu einem Teig verkneten (Küchenmaschine). Evtl. gibt man noch Mehl dazu: es soll „einigermaßen“ als Teig zusammenhalten – je mehr Mehl man dazugibt, um so „trockener“ wird später der Teig. Wie beim Brotbacken: der Teig soll möglichst feucht sein, aber so viel Mehl haben, daß er noch zu verarbeiten ist.

Teig in Pergamentpapier packen und kühl stellen (am Besten über Nacht).

Am nächsten Tag: Form/Blech mit Backpapier auslegen. Ofen auf 180 Grad vorheizen.

Nun geht es ans Basteln: ca. 2/3 des Teiges als Boden auf die Form geben. Der Teig bricht leicht, man „stückelt ihn zusammen“. Teigdicke: ca. 6-8mm, evtl. auch etwas mehr, wenn der Kuchen sehr groß wird und stabil bleiben soll.

Nun den Rand fertigen: eine lange mitteldicke Wurst rollen, an den Rand der Form drücken, mit einer Gabel die „Linzerstreifen“ andrücken.

Marmelade auf dem Boden verteilen.

Teig-Gitternetz: vom restlichen Teig große dicke Wurst rollen, Scheiben abschneiden, lange dünne Würste rollen. Würste auf die Marmelade legen, mit Gabel flach drücken – so entsteht das Gabelstreifenmuster.

Zum Schluß mit Milch verquirltes Eigelb auf den Teig streichen. Für ca. 40 Min. in den Ofen geben – je nach Backofen. Nach 30 Min. schon mal schauen!

Kuchen in der Form auskühlen lassen, dann in der Form in Alufolie packen und kühl stellen.

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26. Juli 2015

Catrin´s Biskuit für Obstkuchen

Zur Beerenzeit bereite ich als Nachtisch für Gäste am liebsten einen Beerenobstkuchen zu: läßt sich prima vorbereiten, schmeckt locker frisch und ist immer ein Hingucker. Die Bauweise ist Biskuit – Creme – viele Beeren – Tortenguß.

Beim Biskuit mußte ich immer wieder das Rad von vorne erfinden, irgendwo Rezept aufstöbern, Ergebnis O.K., aber etwas saftiger wäre gut…. Rezept wieder nicht notiert…Nun habe ich´s: Signorina Catrin hat mir Ihr bewährtes, saftiges, lockeres, klasse Rezept für Biskuit gegeben – Butter ist auch drin, so nennt man es „Wiener Masse“ und so wird und bleibt der Boden saftig! Yeah.

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Biskuit (Wiener Masse)
2 Eier
3 Eßl. Wasser
75g Mehl
75g Zucker
50g zerlassene Butter

Ofen auf 190 Grad vorheizen. Form: 24cm – Backpapier einspannen, Rand NICHT fetten.

Eier (müssen nicht getrennt werden) mit Wasser schaumig rühren, nach und nach den Zucker dazugeben. Mehl unterheben. Zum Schluß vorsichtig die Butter einrühren. Für ca. 20 Min. in den Ofen geben – wird ca. 2,5 cm hoch. In der Form auskühlen lassen.

Die Creme: z.B. Pistaziencreme, darauf Vanillepudding mit geschlagener Sahne.

 

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11. Juni 2015

Taboulé

Vor vielen Jahren in der schwülen Karibik rief eine schicke und beeindruckende Urlaubsbekannte: „Alain, mach´ uns doch bitte ein Taboulé!“. Damals kannte ich diesen Klassiker nicht, aber vom Namen „Taboulé“ war ich fasziniert. Das lag sicher auch an der Aura dieser Bekannten (wie hieß sie noch…) und wie sie sprach. Alain war Franzose und Feinschmecker und mit gespannter freudiger Neugier wartete ich auf seine Kreation. Dann habe ich einen Filmriß. Ich glaube Alain hat sich nicht in die Küche begeben… Taboulé aß ich erst viele Jahre später das erste Mal. Ich esse es so gerne wie ich seinen Namen höre. Am liebsten im Sommer, hmmm.

Die Zutaten sind viel viel Petersilie, Tomate, Gurke, Minze, Bulgur, Zwiebel, Salz, Pfeffer, Säure und etwas Öl. Die Mengenzusammensetzung wählt man nach dem eigenen Geschmack. Und nach Belieben gibt man noch etwas dazu oder läßt ´was weg: ich mag noch Rosinen, Granatapfelkerne und Pinienkerne, Zwiebeln lasse ich weg.

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150g Bulgur mit 330ml heißer Gemüsebrühe (oder Wasser) übergießen und 15 Min bei 100 Grad in den Ofen stellen
1 Schlangengurke in kleine Würfel schneiden
450g (aromatische) Tomate in kleine Würfel schneiden
ca. 35g Petersilienblätter hacken
ca. 15g Minzeblätter hacken
ca. 1 Tl Salz, Pfeffer
etwas Zimt
ca. 20g Rosinen kurz in Wasser einweichen, hacken
1 Eßl Granatapfelmelasse
4 Eßl. mildes Olivenöl

Alles zusammenmischen, abschmecken.

 

 

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21. Mai 2015

Tony Kitous´ Linsenpüree mit Zwiebeln (´Moujadara`)

Super super lecker, diese Linsen, mit verblüffend wenigen Zutaten. Den geschmacklichen kick bringen sehr lang gedünstete und karamellisierte Zwiebeln. Die Linsen werden im Risotto-Modus eingeköchelt, dann wird grob püriert, in diese Masse köchelt man dann noch etwas Risotto-Reis ein.

Schmeckt gut und macht die Linsen sogar auch hübsch: Röstzwiebeln, ein paar geröstete Pinienkerne und frischen Koriander darüberstreuen. Hmmm!

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Aus: Tony Kitous, „Comptoir Libanais“. 4P

125g braune Linsen (nehme die kleinen Berglinsen)
75g Risotto-Reis (nehme Carnaroli)
4 große Zwiebeln 3 Zwiebeln in dünne Streifen schneiden. Aus der 4. Zwiebel wird Röstzwiebel zum Darüberstreuen.
Olivenöl, S+P
zum Darüberstreuen: frische Kräuter, z.B. Koriander und Chiliflocken (oder sonst was Rotes..)

3 Zwiebeln in 3 Eßl Öl, einer guten Prise Salz und einem „splash“ Wasser bei mittlerer Hitze dünsten. Wenn die Zwiebeln glasig sind und keine Flüssigkeit mehr im Topf ist Hitze hochschalten. Immer wieder umrühren, bis die Zwiebeln karamellisieren und goldbraun werden.

Linsen dazugeben und 250ml Wasser. Zum Kochen bringen und die Linsen wie bei einem Risotto gar köcheln lassen. Bei Bedarf immer wieder Wasser nachgießen. Immer mal wieder probieren und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Wenn die Linsen gar sind mit einem Pürierstab grob pürieren – es sollen noch ein paar ganze Linsen sichtbar bleiben.

Risottoreis dazugeben, evtl. etwas Wasser nachgießen und den Reis gar köcheln, immer wieder umrühren. Sud ab und zu probieren und abschmecken (evtl. auch mit ein bißchen Süße, z.B. Hagebuttenmarmelade!).

Diese Linsenmischung hält sich 3-4 Tage im Kühlschrank.

Vor dem Servieren das Linsenpüree erwärmen, eine Zwiebel in Streifen schneiden und in Öl goldbraun braten. Frische Korianderblätter und Chiliflocken darüberstreuen. Nach Geschmack noch etwas Olivenöl darüberträufeln. Schmeckt auch kalt.

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3. Mai 2015

Vitello tonnato (auch gut: vom Hirschkalb!)

Fast abgedroschen, diese Vorspeise, aber ich esse sie super gerne. Die Zubereitung ist am „Vorabend“ schnell erledigt, das Fleisch köchelt in Weißweinbrühe vor sich hin und die Küche bleibt ziemlich sauber. Es kann nichts schiefgehen – wenn man bei der Auswahl der Zutaten nicht danebenhaut: Fleisch, Thunfisch und Sardellen sollten von guter Qualität sein, das Olivenöl darf nicht „beißen“ oder aufdringlich daherkommen.

In der Sauce ist nach dem Mayo-Prinzip Eigelb drin – im Sommer wenn es heiß ist lasse ich das weg. Die Sauce ist dann nicht mehr so cremig, aber man bemerkt es kaum.

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Aus: Reinhardt Hess/ Sabine Wälzer, „Die echte italienische Küche“. 4-6 P.

für das Fleisch
Kalbfleisch (Rind/Hirsch). Gut eignet sich die Nuß. Lt. Rezept 600g, finde das Fleisch wird besser wenn man ein größeres Stück, bzw. die gesamte Nuß nimmt. Ca 1 kg.
1 Flasche trockener Weißwein nach Geschmack (nehme: Sauska Cuvee 11)
1-2 Möhren in große Stücke zerteilen
1-2 Stangen Staudensellerie in große Stücke zerteilen
1 große Zwiebel in Spalten Schneiden
2 Nelken
1 Lorbeerblatt
für die Sauce
150g (guter) in Öl eingelegter Thunfisch abtropfen lassen, in Stücke schneiden
3 Sardellenfilets (Achtung: die Größe der Filets und Qualität variiert stark. Evtl. braucht man weniger oder mehr, je nach Geschmack) wenn salzig: abspülen! Kleinschneiden
3 Eßl. Kapern
ca. 200ml Olivenöl (sanft)
2 Eigelb (nehme nur 1 Eigelb)
Saft 1/2 Zitrone oder Limette
1-2 Eßl. Weißweinessig (nehme einen Jerez)
S+P
zum Abschmecken: der leckere Kochsud vom Fleisch

Kalbsnuß in einen Topf geben, Weißwein angießen, Sellerie, Möhre, Zwiebel, Nelken und Lorbeerblatt dazugeben. Sofern es vom Timing paßt einige Stunden oder über Nacht marinieren. Lasse ich weg. Gleich weiter machen: Soviel Wasser angießen, daß das Fleisch bedeckt ist. Zum Kochen bringen. Schaum abschöpfen. 1 Tl Salz (evtl. mehr) einstreuen. Bei geringer Hitze und halb abgedecktem Topf das Fleisch garziehen lassen. Je nach Größe des Fleisches dauert das 1 bis 2 Std. Im Sud abkühlen lassen.

Für die Sauce im Mixer Thunfisch, Sardellen, Eigelb, Kapern, Zitronensaft und Essig fein pürieren, etwas von der Kalbsbrühe und Olivenöl nach und nach dazugeben und zu einer sämigen Sauce rühren. Mit S+P und evtl. noch Zitrone/Limette oder Fleischbrühe abschmecken. Sauce kalt stellen.

Zum Anrichten das Kalbfleisch in sehr dünne Scheiben schneiden, auf einer Platte anrichten und mit der Sauce hübsch bedecken. Nach Belieben ein paar Kapern darüberstreuen, evtl. noch hauchdünn geschnittene Zitrone. Das ist natürlich nicht authentisch, aber als Farbpunkte kann man vorsichtig das säuerliche dunkelrote Gewürz Sumac darüberstreuen, oder ein paar dünne frische kleine Chiliringe…

 

 

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30. April 2015

Espinacas a la catalana

Wenn man die Zutaten zu Hause hat ist dies ein unkompliziertes, sehr schnelles und leckeres Abendessen: man braucht Babyspinat, Schalotte, Pinienkerne und Rosinen.

Gehackte Schalotte in Olivenöl kurz dünsten, Pinienkerne und Rosinen dazugeben, rösten bis die Kerne leicht Farbe bekommen. Nun den gewaschenen Babyspinat dazugeben, nur ganz kurz in der Pfanne schwenken, er soll nicht komplett zusammenfallen. Mit S+P würzen und am besten noch warm servieren. Wenn man mag kann man noch in Stücke gezupften jamón iberico (oder Parmaschinken…) dazu anrichten.

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Aus: José Pizarro, „Cocina tradicional Española“, 4P.

300g Babyspinat
35g Pinienkerne
35g Rosinen
1 Schalotte fein hacken
3 Eßl Olivenöl
S+P

 

 

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8. April 2015

Brot

…Aktualisierung des Brot-posts im Oktober…

Bin dazu übergegangen, den Brotteig über Nacht im Kühlschrank gehen zu lassen. Das Brot ist geschmacklich besser, und es hält länger frisch.

 

Rezept:

1000g Brotmehl (Weizen)

660g lauwarmes Wasser

400g Sauerteig (Zimmertemperatur, Konsistenz: ungefähr wie Spätzleteig) + (160g Brotmehl und 105g Wasser (=66% vom Mehl) )

20g Meersalz

1 Krümel Hefe

 

Abends:

1000g Mehl mit dem Wasser in der Küchenmaschine mit dem Knethaken vermischen, Schüssel abdecken, 1 bis 2 Std. stehen lassen. Den Sauerteig mit 160g Brotmehl und 105g Wasser vermischen und ebenfalls 1 bis 2 Std. stehen lassen.

 

Danach die beiden Teige, einen Krümel Hefe und 20g Salz in der Küchenmaschine einige Minuten kneten, aus der Schüssel nehmen und von Hand weiterarbeiten (kein Mehl auf die Arbeitsfläche geben!). Der Teig ist klebrig. Mit der Zeit wird er sich von der Arbeitsfläche lösen, an den Händen wird der Teig klebrig bleiben. Große Glasschüssel leicht einölen, Teig in die Schüssel geben, mit leicht öligen Händen die Oberfläche des Teiges benetzen, mit Klarsichtfolie abdecken und über Nacht in den Kühlschrank stellen.

 

Am nächsten Morgen

Teig in der Schüssel mind. 2 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen. Danach aus der Schüssel nehmen, kurz und sanft kneten, mit dem „Schluß“ nach unten in ein gut bemehltes Gärkörbchen setzen, gut mit Mehl bestreuen, Tuch darüber legen und warm stellen (in Wärmeschublade auf Holzbrett, Stufe 1,5).

 

Steinofen vorheizen: oben 260 Grad, unten 210 Grad.

 

Wenn sich das Volumen gut sichtbar vergrößert hat den Teig auf ein gut bemehltes Brett stürzen (kann sein, daß der Teig nun ziemlich auseinander geht und relativ flach wird. Keine Panik. Im Ofen geht der Teig wieder auf). Zügig den Teig in den aufgeheizten Steinofen schieben. Mit sehr scharfem Messer oben einschneiden, mit Sprühflasche etwas Wasser auf den Teig sprühen. Ofen abschalten.

 

Ca. 40 Min im Ofen lassen. Bei Klopfen auf die Unterseite muß das Brot hohl klingen.

 

post vom 23.10.2014

Eigenes, selbstgebackenes Brot hat etwas Sinnliches. Es macht einfach einen grossen Spass, das Brot aus dem Ofen zu holen, der kurze Blick darauf, hm, gut aufgegangen, knusprige und leicht krachende Kruste, in die Hand nehmen – super, nicht „massig“ sondern fühlt sich „richtig“ an…. kurz abkühlen lassen, aufschneiden, wow, cooles krachendes Geräusch, Brösel fliegen, hmm. Davon kann ich nicht genug bekommen.

Vor einigen Jahren begann ich mit dem Brotbacken. Reines Sauerteigbrot, keine Hefe – das war meine Maxime. Lange Zeit hatte ich keine „Linie“, immer wieder neue Rezepte/Verfahren, mal wurde es was, mal nicht. Das lag wohl daran, dass viele Rezepte nicht „mein Ding“ sind: z.B. wenn sich der Vorgang des Brotherstellens über 2 Tage erstreckt, oder wenn man den Teig nach festem Rhythmus falten muss. Seit einiger Zeit backe ich nach meinem eigenen Verfahren. So wie’s mir halt liegt. Vom REINEN Sauerteig habe ich mich verabschiedet – ein kleines Stück Hefe gebe ich in den Brotteig, damit ich sicher sein kann, dass das Brot aufgeht. Ohne Hefe klappt das bei mir nicht immer.

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1000g Weizenmehl+ ggf. 100g extra (nehme Wessex Mill „Strong white bread flour“)
660g Wasser (Zimmertemp.)
400g Sauerteig (Zimmertemp.) Mein Sauerteig hat die Konsistenz von einem Spätzleteig, ganz leicht dicker. Jeden Abend gebe ich 1 kleine Tasse (Brot-)Mehl dazu (ca. 100g) und ca. 1/2 Tasse Wasser, kurz rühren, mit Tuch abdecken, Speisekammer (immer darauf achten, dass die Konsistenz des Sauerteigs möglichst gleich bleibt). Morgens kurz umrühren (Holzlöffel), abdecken, zurück in die Speisekammer. Am Abend bevor ich Brot backe stelle ich den Sauerteig in die Küche, damit er Zimmertemperatur bekommt. Immer darauf achten, dass man nie den gesamten Sauerteig in den Brotteig gibt! …Jederzeit kann man den Sauerteig in den Kühlschrank stellen, dann hat er Pause, auch monatelang (am Besten Glasbehältnis mit Deckel).
20g Salz
2 kleine Krümel Hefe
1 Tl Anissamen (optional)

1000g Mehl mit dem Wasser vermischen, mit einem Tuch abdecken, ca. 2 Std. bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Steinofen vorheizen: oben 250 Grad, unten 210 Grad.

Zu dem Mehl-Wasserteig den Sauerteig, Salz, Hefe und Anissamen geben. Mit der Küchenmaschine zu einem Teig kneten. Nach ca. 2 Min. ggf. weitere 50-100g Mehl dazugeben, wenige Minuten weiterkneten lassen. Dann Teig aus der Schüssel herausnehmen und mit den Händen weiterarbeiten: KEIN Mehl auf die Arbeitsfläche geben! Der Teig ist klebrig, aber mit der Zeit wird er sich einigermassen von der Fläche lösen – die Hände werden allerdings mit Teig verklebt bleiben. Nach einer Weile hat der Teig „Spannung“ und wird glatter, dann kann man ihn in eine leicht geölte Glasschüssel geben, abgedeckt für mind. 1 Std. an einen warmen Ort stellen (Wärmeschublade, Stufe 1,5, ohne „Vorwärmen“, der Teig soll sich sichtbar vergrössert haben).

Teig aus der Schüssel nehmen, ein paar mal „falten“, in ein stark bemehltes Gärkörbchen setzen, Teig grosszügig bemehlen, mit Tuch abdecken, für ca. 1 weitere Stunde warm stellen (Wärmeschublade, Stufe 1,5). Zwischendurch nachsehen, der Teig soll in keinem Fall zu lange gehen.

Teig auf ein stark bemehltes Brett stürzen, in den Ofen schieben, mit einer Sprühflasche Wasser in den Ofen sprühen, Ofen abschalten, ca. 45 Min. backen.

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11. März 2015

Die wunderbaren ´garbanzas canarias` der Doña Lola

Nach einer anstrengenden Wanderung kehrten wir letzte Woche in einer guachinche ein – Ági bestellte unbedarft das kanarische Gericht „garbanzas canarias“. Ich konnte nicht glauben, wie gut es schmeckte! Man muß sie einfach am richtigen Ort essen, …wo auch die Großmutter noch am Herd steht… So toll schmeckende Kichererbsen möchte ich öfter essen, zu Hause! Zum Glück lernte ich vor einiger Zeit Alejandro kennen, er erzählte mir schon öfter von den Kochkünsten seiner hochbetagten Frau Mama, Doña Lola. Sie gab mir ihr Rezept, es ist umwerfend gut und sehr raffiniert. Muchas gracias, Doña Lola!

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500g getrocknete Kichererbsen (garbanzos) über Nacht einweichen, (das Wasser morgens nochmal wechseln)
Schweinefleisch (z.B. vom kanarischen cochinillo: chuleta de cuello) – Menge: nach Belieben, man braucht nicht viel, garbanzas sind ein Gericht der „armen Küche“ – ca. 180 g oder auch weniger. in sehr kleine Stücke schneiden, salzen.
1 große Zwiebel (eine wirklich große – ca. 380g schwer) Keim entfernen, hacken
1 große Fleischtomate (Gewicht wie die Zwiebel) enthäuten, in kleine Stücke schneiden.
1 rote Paprika (nehme 2 piquillos aus dem Glas) piquillos in kleine Stücke schneiden.  Falls frische Paprika: rösten + enthäuten
Thymian, 1 großes Lorbeerblatt, frischer Oregano (evtl. mit Blüten!) – jeweils 1 Zweig
1 Tl Paprika, edelsüß (nehme pimentón de la vera, dulce)
einige Fäden Safran in (wenig) warmem Wasser einweichen. Oder: Doña Lola gibt etwas Wasser auf den umgedrehten Deckel des Topfes in dem sie die garbanzos kocht. Der Deckel erwärmt sich, der Safran löst sich auf, dann dreht sie den Deckel wieder um und der Safran läuft in die garbanzos.
4 Knoblauchzehen im Mörser mit etwas Salz und der Petersilie zur Paste zerstampfen
Petersilie, ein paar Zweige
 1 Gläschen Weißwein

Zwiebel einige Minuten in Öl dünsten, vom Herd nehmen, Paprikapulver einrühren, Tomate dazugeben, zurück auf den Herd stellen, Fleisch, Lorbeerblatt, Thymian, Oregano, Safran, kleingeschnittene Paprika und Knoblauch-Petersilien-Paste dazugeben, kurz dünsten. Abgegossene Kichererbsen dazugeben, mit Wasser auffüllen (ungefähr soviel, daß die Kichererbsen etwas mehr als bedeckt sind. Aufkochen, Schaum abschöpfen, Weißwein dazugießen, Deckel auf den Topf und leise köcheln lassen. Immer wieder nachschauen wie sich die Flüssigkeit entwickelt – mal Deckel etwas wegschieben, wieder drauf usw. – zum Schluß sollen die Kichererbsen nicht wie in einer Suppe schwimmen sondern von einer leicht sämigen Sauce umgeben sein. Immer wieder probieren und abschmecken (mit S+P und evtl. noch einem Hauch aufgelöstem Safran und Weißwein).

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6. März 2015

Ottolenghi´s Socca

Ottolenghi´s Socca-Rezept ist klasse. Sie sind fluffig und wenn man sie frisch ißt sind sie schön crisp! Super dazu sind die gebratenen Zwiebeln, die man großzügig auf die Socca türmt. Ottolenghi setzt noch im Ofen geschmorte Kirschtomaten darauf – schöne schnelle Alternative: piquillos aus dem Glas. Wenn ich Gäste habe stelle ich auf den Tisch noch ein Schälchen mit leicht ausgebratenem Speck, manche Herren der Schöpfung fühlen sich einfach glücklicher wenn sie davon etwas über die Socca streuen können…

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Aus: Ottolenghi, „Genussvoll vegetarisch“, 4 P

Teig
Ottolenghi backt aus dem Teig 4 Soccas mit 14 cm Durchmesser und 5 mm dick. Dazu verwendet er eine Pfanne mit 14 cm Durchmesser (!). Ich nehme meine 28 cm-Pfanne und gebe 2 Saucenlöffel Teig in die Mitte – der Teig läuft nicht weit auseinander, so werden die Soccas fast 5 mm dick und haben einen ähnlichen Durchmesser. Allerdings kommen bei mir sehr viel mehr als 4 Stück heraus. Was übrig ist kann man einige Tage im Kühlschrank aufbewahren, und im Ofen nochmal vorsichtig erwärmen. Aufgewärmt sind die Pfannkuchen allerdings nicht mehr crisp und auch etwas trockener, aber mit den tollen Zwiebeln (diese lassen sich auch aufheben) schmeckt es trotzdem prima. Kichererbsenmehl mit Olivenöl, Wasser, S+P gut verrühren, etwas stehen lassen. Dann das steifgeschlagene Eiweiß unterrühren.
230g Kichererbsenmehl
2 Eiweiß mit etwas Salz steif schlagen
1,5 Eßl Olivenöl
450ml Wasser
3/4 Tl Salz, etwas Pfeffer
Tomaten
300g Kirschtomaten, halbiert. Alternative: Fleischtomate in Scheiben, geröstete und enthäutete Paprika (piquillos) auf ofenfeste Form setzen, S+P, etwas Olivenöl darüberträufeln, in Backofen bei 130 Grad für 25 Min. Tomaten sollen halb gar sein, nicht trocken. ACHTUNG! Von den fertigen Kirschtomaten löst sich im Mund die Haut – das fühlt sich nicht gut an. Gute Alternative: große Fleischtomate(n) in Scheiben schneiden und zubereiten wie oben beschrieben.
Zwiebeln
300g Zwiebel, in Ringe geschnitten große Bratpfanne mit dem Öl heiß werden lassen, Zwiebeln hineingeben, kurz ansetzen lassen, 1 Min bei hoher Temp und unter Rühren braten, zurückschalten, S+P, Thymian und unter gelegentlichem Rühren bei milder Temperatur 20 Min garen. Die Zwiebeln sollen weich, süß und goldbraun gefärbt sein. Zum Schluß den Essig unterrühren. Abschmecken.
4 Eßl Olivenöl
2 Eßl Thymianblättchen (falls man getrockneten nimmt: 1 Eßl)
1/2 Tl Weißweinessig

Öl in schwere Pfanne geben und heiß werden lassen. Temp zurückschalten. Teig in die Mitte schöpfen (Soccas sollen ca. 14 cm groß werden), nach einiger Zeit erscheinen Luftbläschen, dann Ränder lösen und Teig vorsichtig wenden. Noch ca. eine weitere Min backen und auf einen warmen Teller setzen. Fortfahren bis der Teig aufgebraucht ist.

Socca auf einen Teller setzen, Scheibe der Fleischtomate daraufsetzen, großzügigen Berg Zwiebel darauf setzen (Menge nach Geschmack).

(Ottolenghi wärmt die Soccas nach dem Backen nochmal im 170 Grad heißen Ofen für 5 Min auf. Ich finde diese Socca kann man auch halbwarm oder kalt essen..)