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8. Juli 2013

Schokoladenschnitten

Zu Hause gab es in meiner Kindheit Schokoladenschnitten immer nur an Weihnachten. Sie gehör(t)en zu meinen Lieblings-„Weihnachtsbrödle“ (so sagt man das bei uns, im Badischen). Da diese Schnitten aber so gut zum Espresso schmecken, gibt es sie bei mir fast das ganze Jahr über.

Meine Mutter hat den Schokoteig mit Blockschokolade gemacht. Gibt es die noch zu kaufen? Hier in Ungarn jedenfalls nicht. Ich nehme Schokolade mit 70% Kakaoanteil.

200g Schokolade, 70% Kakaoanteil mit der Butter schmelzen, z.B. bei 90 Watt in der Mikrowelle
6 Eier Eigelb und Eiweiss trennen
250g Zucker
120g gemahlene Mandeln
200g Butter
100g Mehl
120g Mandelblättchen (1 Pckg). Auch schön: grob gemahlene Mandeln mit rosa Pfeffer oder zerstoßene Amaretti
1 Pckg. Kuvertüre, edelbitter
1 Glas Aprikosenmarmelade. Auch super: Sauerkirschmarmelade.

Ofen auf 170 Grad vorheizen.

Eigelb mit Zucker schaumig schlagen, geschmolzene Schoko/Butter reinrühren, Mandeln dazugeben, vermischen. Mehl unterheben.

Eiweiss steif schlagen, unterheben.

Blech mit Backpapier auslegen, Schokomasse einfüllen. In den Ofen schieben, ca. 25 Min. (je nach Grösse des Blechs mehr oder weniger).

Schokoteig auf Kuchengitter stürzen, Backpapier abziehen-

Aprikosenmarmelade erwärmen, auf den Schokoteig verteilen. Kuvertüre erhitzen, über die Marmelade geben so dass die gesamte Marmelade von der Kuvertüre bedeckt ist. Nun die Mandelblättchen darüberstreuen. Auskühlen lassen und in kleine Rechtecke schneiden. In Dosen verteilen. Kühl stellen und einige Tage durchziehen lassen.

 

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27. Juni 2018

Schwarzwälder Kirschtorte

Ich habe keine Erinnerung daran, ob ich schon als Kind alles „Tortige“ verschmähte. Oder ob dies später kam, als ich anfing „Torte“, und im Besonderen die „Schwarzwälder Kirschtorte“, mit klappernden Kaffetassen, Kaffetanten und biederer Konditorei zu assoziieren.

Mein Mann liebt die „Schwarzwälder“. Für  2 Sonntagnachmittagsgäste ging er vor einiger Zeit in eine Konditorei Kuchen besorgen. Ich instruierte ihn eindrücklich: „bringe für die Gäste bitte KEINE Schwarzwälder, sowas ißt doch heute keiner mehr“. Er kam mit 2 Stückchen Schwarzwälder für sich selbst. Für „die anderen“ brachte er meine propagierten Obstkuchen.

Er war in großer Vorfreude wegen SEINER Schwarzwälder und kümmerte sich selbst um das Austeilen der Kuchen. Zu seinem Erstaunen wünschte unser erster Gast ein Stückchen Schwarzwälder, kein Problem, sein Reservestück wartete ja noch auf ihn.

Ich werde nie das Entsetzen in seinem Gesicht vergessen, als auch der 2. Gast Schwarzwälder wünschte. Damit war SEINE Schwarzwälder futsch und er mußte sich mit Obst auf Biskuitboden begnügen.

Der Fall Schwarzwälder Kirschtorte beschäftigt mich seither. Schließlich hatte ich meinem Mann seine Schwarzwälder-Freude mit meiner bescheuerten Sichtweise und Fehleinschätzung vermasselt. Ich habe dann viele Versuche unternommen für ihn Schwarzwälder zu backen. Tatsächlich ist die Kombi von Schoko, Sauerkirsche und Sahne wirklich super!

Die Ergebnisse waren eigentlich immer OK, aber letztlich fand ich bei allen Rezepten den Teig zu trocken. Und in der Optik gefällt mir der akurate Sahne-Putz nicht (trotz Talent zu Handarbeit und Basteln habe ich das nie gut hinbekommen!). Statt weiter Rezepte auszuprobieren kreierte ich eine eigene Schwarzwälder:

  • der Boden besteht aus  meinem Lieblings-Brownie-Teig. Er läßt sich nicht gut in Schichten schneiden. Deshalb hat meine Schwarzwälder nur eine Schicht Brownieteig. Viel einfacher, viel schicker.
  • frische Sauerkirschen, aufgekocht mit Zucker und Stärke. Konsistenz von leicht fließend bis Grützenfest, je nach Gusto. Vorteil Grützenfest: die Torte bleibt auch noch am nächsten Tag standhaft.
  • Sahne nicht zu Beton schlagen sondern locker. So locker, daß man sie nur mit Tülle (am Besten ISI-Lösung) spritzen kann. OHNE ZUCKER! Keine Seitenverkleidung. …Sept/2018: nö, heute aus Versehen zu Beton geschlagen (ohne SAHNE STEIF!!!), war gar kein Problem. Sah gar nicht unschick aus.
  • rechteckige Form

Das ist meine Schwarzwälder. Mein Mann sagte, das war die beste Schwarzwälder, die er je gegessen hat. Yeah. Aus meiner blöden Borniertheit habe ich gelernt.

 

Brownie-Teig hier

(Ofen 170 Grad Heissluft), 200g dunkle Schoko zusammen mit 200g Butter bei 90 Watt in Mikrowelle schmelzen (dauert ca. 12 Min). Parallel 6 Eier trennen. Eigelb mit Schuß Alkohol (z.B. Portwein, Kirschwasser, egal was…) und 200g Zucker cremig schlagen. Die geschmolzene Schoko-Butter-Mischung einrühren. 120g gemahlene Mandeln einrühren, 100g Mehl einrühren. Das Eiweiß mit Prise Salz fast steif schlagen. In Teig unterrühren. In rechteckiges Blech (32×30) Backpapier legen. Teig darauf verteilen. 22 Min in Ofen. (Falls das Blech weniger Grundfläche hat erhöht sich die Backzeit). Auf Gitter Abkühlen lassen. Danach zurechtschneiden, so wie es gefällt.

Sauerkirschmasse

Ca. 600g entsteinte frische (oder TK, muß nicht aufgetaut sein) Sauerkirschen zusammen mit etwas Orangensaft und 200g Zucker aufkochen. Vom köchelnden Saft in ein kleines Gefäß ein paar Eßlöffel geben, ca. 3 gut gehäufte Tl Speisestärke einrühren, zurück zu den Kirschen geben und aufköcheln. Aufpassen dass sich keine Klümpchen bilden! (Das passiert falls man zu wenig Flüssigkeit mit der Stärke verrührt. Ausreichend Saft nehmen!!). Evtl mit zusätzlicher Speisestärke nachjustieren – steifere oder fließendere Konsistenz nach eigenem Geschmack festlegen (wer es fester mag muß mehr Stärke einköcheln). Zum Schluß ein Schuß Kirschwasser in die Masse einrühren. Abkühlen lassen. (Von der Masse wird nicht alles für den Kuchen benötigt. )

ACHTUNG: falls man die Kirschmasse nicht fest sondern eher fließend zubereitet hat sollte man nicht zu viel davon auf den Brownie-Boden türmen: die Torte zerfließt sonst nach kurzer Zeit.

Sahne

1 Liter ISI Spender mit 0,5 Liter kalter Sahne befüllen. KEIN ZUCKER. 1 Kapsel. Dickeste Tülle. (Von der Sahne bleibt übrig)

Zusammenbauen:

Zurechtgeschnittener Brownie-Teig auf Kuchenplatte. Vorsichtig mit Kirschwasser beträufeln (kein Muß). Sauerkirschmasse darauf löffeln. Sahne darauf spritzen. Verzieren nach Geschmack. Z.B. geraspelte Schoko und ein paar frische Kirschen darauf setzen.

Zutaten: 6 Eier, Lindt Schoko 70% mild, 400g Zucker, 200g Butter, 120g gemahlene Mandeln, 100g Mehl. 600g Sauerkirschen, Kirschschnaps, 3 Tl Speisestärke, Orangensaft, 0,5 Liter Sahne, Schokoraspel).

 

 

 

 

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13. März 2016

Agi´s Orangen-Schoko-Nachtisch

Ági´s Schokokuchen hat mein bisheriges Lieblings-Schokokuchen-Rezept auf Platz 2 verdrängt (siehe Teig Schokoladenschnitten). Sie gibt Orangensaft und -Likör in den Teig – das schmeckt man nicht unbedingt heraus, aber die Konsistenz des Kuchens ist toll (vielleicht ist doch gut mehr Mehl zu verwenden als im „Mehl-reduzierten“ Rezept der Schokoschnitten). Der Clou:  Ági serviert den Kuchen mit frischen Orangen in Sirup, grandiose Idee!. Ihr Sirup-Rezept ersetze ich durch die raffinierten Blutorangen im Karamell-Citrus-Sirup. Klasse Kombi, super lecker und super hübsch.

SchokoOrange

SchokoQuadrate

 

für den Kuchen:
Blech: 27x30cm (kann auch etwas kleiner sein). (Oder: runde Springform 24cm, dann längere Backzeit beachten! In der runden Form wird der Kuchen „kuchenartig hoch“ und man kann ihn nicht in Rechtecke schneiden) Backpapier auf Boden, Rand buttern
200g Schokolade, Edelbitter 70% in Stücke brechen, Butter darübergeben. In Mikrowelle bei 90 Watt schmelzen.
200g Butter in Stücke schneiden
3 große Eier Eigelb vom Eiweiß trennen. Eiweiß mit 50g Zucker steif schlagen
50ml Orangenlikör
280g Kristallzucker 230g werden in das Eigelb gerührt, 50g wird mit dem Eiweiß steif geschlagen
1 unbehandelte Orange Schale abreiben (optional, lasse ich meistens weg), Saft auspressen
50ml Orangenlikör
200g Mehl
120g gemahlene Haselnüsse
1,5 Tl Backpulver
für den Orangen in Sirup, Rezept click hier
etwas Kakaopulver zum Bestäuben

Ofen auf 180 Grad aufheizen.

In die Schüssel mit dem Eigelb 25ml Orangenlikör geben, verrühren, unter stetigem Rühren den Zucker dazugeben. Eiweiß mit einer Prise Salz und den restlichen 50g Zucker steifschlagen.

In die Eigelb-Zucker-Masse einrühren:

Orangensaft und -schale (Orangenschale optional), restlicher Likör

Schoko-Butter-Masse,

Mehl+Backpulver+gemahlene Haselnüsse

stiefgeschlagenes Eiweiß.

Backpapier in Backform geben, Masse in Backform füllen, falls Blech 27×30: ca. 23 Min bei Heißluft (darauf achten, dass der Kuchen nicht zu lange im Ofen bleibt, er soll feucht sein, nicht krümelig! Hozstäbchenprobe!), falls runde Backform mit 23 cm: ca. 50 Min.

Kuchen auf Gitter auskühlen lassen, danach in Rechtecke schneiden und mit Kakao bestäuben. In eine Dessertschale Orangen mit Sirup geben und Schokokuchen-Rechtecke darauf setzen.

SchokoTeller

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6. Dezember 2013

Mama´s Weihnachtsbrödle

Als Kind habe ich mich immer gewundert, wie „anderen“ Familien die nach deren Rezept gebackenen Weihnachtsbrödle schmecken konnten. Ich war der Meinung, nur die Brödle von meiner Mutter sind wirklich gut. Nach einiger Zeit habe ich natürlich verstanden, daß jede meiner Freundinnen so dachte. Ich habe es beobachtet, wenn sie in die Brödle meiner Mutter gebissen haben, erwartete ich dasselbe oh-schmeckt-das gut-Leuchten in deren Augen wie ich es hatte. Das kam aber nicht. Das hatten sie ja nur, wenn sie von der eigenen Mutter Brödle aßen…. So hat jeder zu Hause die besten Brödle der Welt…

Spritzgebäck

…. knackiger Biß und schmeckt nach Nuß. Das ist Mama´s wunderbares Spritzgebäck.

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500g Mehl
250g Butter
200g Zucker
250g Haselnüsse
2 Eier

Butter mit Zucker und Eiern in der Küchenmaschine rühren. Mehl mit den Haselnüssen vermischen und zu der Buttermasse geben – mit dem Knethaken oder von Hand rasch zu einem Teig verarbeiten. Teig über Nacht durchkühlen lassen. Am nächsten Tag durch den Wolf Zackenwürste drehen und Monde formen. In den Ofen bei 180 Grad 12-14 Min.

Spitzbuben (Hildabrötchen)

Mama´s Teig ist schwierig zu verarbeiten: nach einmal Ausrollen stellt man die Reste vom Ausstechen besser nochmals kühl, bevor man erneut ausrollt. Aber die Mühe lohnt sich…

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200g Mehl
125g Butter
100g Zucker
1 Ei
65g gemahlene Mandeln
Abrieb einer unbehandelten Zitrone
Johannisbeergelee (oder z.B. Hagebutte…)
Puderzucker zum Bestäuben

Butter mit Zucker und Eiern in der Küchenmaschine rühren. Mehl mit den Mandeln vermischen und zu der Buttermasse geben – mit dem Knethaken oder von Hand rasch zu einem Teig verarbeiten. Der Teig ist sehr weich. Eingewickelt über Nacht kühl stellen.

Mit etwas Mehl ausrollen und Plätzchen ausstechen. In den Ofen bei 180 Grad für 10 Min.

Auf den „Unterseiten“ Marmelade verteilen, „Oberseite“ daraufdrücken und mit Puderzucker bestäuben.

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Schokoladenschnitten

Zur Abwechslung habe ich die Mandeldeko auf den Schokoschnitten verändert: Mandeln zusammen mit rosa Pfeffer grob mahlen und auf die Kuvertüre streuen. Sieht mit den roten Punkten zum Advent schön aus und der rosa Pfeffer macht sich auch geschmacklich super. Rezept siehe hier.

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