Eine gute Paella, hmmm! Man kriegt sie halt nicht „einfach so im Restaurant um die Ecke“, auch nicht in Spanien, da muß man schon suchen gehen. Oder: man macht sie selbst. Arbeit macht nur die Vorbereitung, den Rest erledigt sie selbst.
Auf die Zutaten kommt´s an: am liebsten verwende ich „arroz bomba de Calasparra“ – „bomba“ ist die Reissorte, Calasparra eine Gemeinde bzw. ein Reisanbaugebiet in der Provinz Murcia. Reis aus Calasparra ist auch außerhalb Spaniens gut zu bekommen! Risottoreis eignet sich nicht so gut, der Reis in der Paella soll nicht „schlotzig“ werden. Wenn schon Risottoreis, dann am ehesten der Carnaroli. Dann die Hühnerbrühe: man sollte sie selbst zubereiten, der geschmackliche Unterschied zu gekauften Brühen ist riesig. Ansonsten braucht man noch Hühnerschenkel, Meeresfrüchte, etwas Gemüse und Safran. Einmal kochte ich eine ziemlich große Paella. Den Safran den ich verwendete hatte ich 3 Jahre zuvor gekauft – in großem Vorrat, weil ich die Qualität so toll fand. Die Paella war gar nix, der Safran war zu alt und hat alles verdorben. Seither kaufe ich Safran nur noch portionsweise.
Im folgenden Rezept verwende ich eine Paellapfanne mit 26cm Bodendurchmesser – eine ähnlich dimensionierte Eisenpfanne eignet sich auch, wenn der Rand so um die 5 cm Höhe hat.
200g arroz bomba |
pro Person rechne ich 100g, mein Hunger ist immer groß |
ca. 6 chipirones (Baby Kalamare) |
putzen; Tentakel „am Stück lassen“, Mantel in Stücke schneiden |
rohe Langostinos, Menge nach Geschmack |
putzen |
Muscheln, Menge nach Geschmack |
putzen |
2 Hühnerschenkel |
im Gelenk zerteilen |
200g TK Erbsen |
müssen nicht aufgetaut werden |
1 rote Paprika |
in mittelgroße Streifen schneiden |
1 Fleischtomate |
reiben, die Haut wegtun |
100g Zwiebel |
hacken |
ca. 600ml heisse Hühnerbrühe. Darin Safran auflösen |
die Menge hängt vom Reis ab, nicht alles auf einmal dazugeben, lieber nachgießen |
Safran (Menge nach Geschmack) |
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S+P |
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1 Zitrone |
in Spalten schneiden |
Hähnchenteile salzen, in der Pfanne in Öl ca. 15 Min goldbraun anbraten, aus der Pfanne nehmen, pfeffern, geriebene Tomate über die Hähnchenteile geben. In der Pfanne die chipirones braten, herausnehmen. Die Zwiebeln in der Pfanne dünsten, Paprika dazugeben, dünsten, Reis dazugeben, kurz mitbraten, nun die Hähnchenteile in die Pfanne setzen, chipirones und Erbsen dazugeben, mit Hühnerbrühe auffüllen, offen köcheln lassen, bis der Reis die Flüssigkeit aufgenommen hat und gar ist. Die Paella rührt man nicht, ein bißchen wird und soll sie am Boden ansetzen, man sollte allerdings aufpassen, daß das nicht zu stark passiert. Während des Köchelns immer wieder vom Sud probieren und ggf. salzen und pfeffern.
Einmal war ich auf einem tollen Fest, Spanier haben in einer riesigen Pfanne eine Paella gezaubert, man hat sich während der ganzen Zeit der Zubereitung schon auf das Essen gefreut. Leider hat sich herausgestellt, daß die Muscheln auf der Paella sandig waren, während Sie auf der köchelnden Paella gargekocht wurden hat sich der Sand in den Reis verteilt, die Paella war ungenießbar. Deshalb koche ich die Muscheln extra und setze sie vor dem Servieren auf die Pfanne.
Die Langostinos brate ich auch extra an, wenn die Paella fertig ist. Kurz in etwas Öl auf beiden Seiten, mit etwas frischem Orangensaft ablöschen, salzen und pfeffern, dann zu den Muscheln auf der Pfanne drappieren. Schön sieht es aus, wenn man zusätzlich noch Zitronenspalten dazusetzt.